Das Darknet

Das Darknet

Du hast vielleicht schonmal vom Darknet gehört- dem „schwarzen Pferd“ des Internets. Es existiert unter der „Oberfläche“ des World Wide Webs, gut versteckt vor den Augen des „gewöhnlichen“ Internetnutzers... Unheimlich, oder?

Also, das Darknet ist ziemlich einschüchternd, Und es hat den Ruf, voll von (Cyber-)Kriminellen zu sein. Angeblich ist es auch nicht einfach, darauf Zugriff zu haben. Aber ist das wirklich so?

 

Aber genauer betrachtet ist gar kein großes technisches Wissen notwendig und auch keine geheime Einladung oder ähnliches. Es dauert nur wenige Minuten, dann hat man es geschafft.

Dieser Blogpost beschäftigt sich genauer mit dem Darknet, wie man darauf Zugriff bekommt und darin surft. Wir möchten erklären, was dieses versteckte Netz im Netz mit sich bringt, einfach nur, weil es interessant ist. 

 

Erstmal: Dort sieht es so aus wie in den 1990ern!

Es gibt kaum professionell wirkende Webseiten im Darknet, ein Großteil der Seiten wurde von Amateuren gebaut, viele sind „selbst gehostet“- auf den Computern der Leute, die die Seite betreiben. Alles sieht sehr „retro“ aus, was zum Teil daran liegt, dass manche moderne Webtechnologien wie beispielsweise Flash, nicht funktionieren.

 

Das Deep Web vs das Darknet

Viele Menschen haben Probleme, den Unterschied zwischen Darknet und Deep Web zu verstehen. Manchmal wird das Darknet auch mit dem Deep Web verwechselt. 

 

Das  'Deep Web', auch „Verstecktes Web“ genannt  bezeichnet den Teil des World Wide Webs, der bei einer Recherche über normale Suchmaschinen "nicht" auffindbar ist, Google, Yahoo und andere Anbieter haben also keine Chance, es aufzuspüren.    

Computerexperten glauben, dass das Deep Web möglicherweise hundermal so groß ist, wie das Internet, das wir sehen, das „Web an der Oberfläche“

Das klingt vielleicht etwas verrückt, aber das Deep Web besteht im Grunde genommen aus großen Datenbanken, Bibliotheken und nur für Insider zugängliche Webseiten, die öffentlich nicht verfügbar sind. 

Mit diesem Art des Internets hatten wahrscheinlich schon die meisten zu tun, ohne es zu wissen, so gibt es dort viele Datenbanken und Online-Bibliotheken von Universitäten oder akademischen Einrichtungen- es ist also keineswegs furchteinflößend oder gefährlich.

 

Das 'Dark Web' oder 'Darknet' ist Teil des Deep Web, weil man durch gewöhnliche Suchmaschinen keinen Zugriff auf die Inhalte hat. 

Aber es ist noch mehr: Es handelt sich dabei um das anonyme Internet. Im Darknet sind sowohl die Nutzer, als auch die Seitenbetreiber anonym. Auch wenn große Regierungseinrichtungen theoretisch in der Lage sind, die Aktivitäten einiger Menschen nachzuvollziehen, ist es sehr schwierig, ressourcenaufwändig und auch nicht immer von Erfolg gekrönt. 

 

Onion Networks und Anonymität

Die Anonymität des Darknet wird normalerweise durch das sogenannte „Onion Network“ (Zwiebelnetzwerk) erreicht

Wenn du normalerweise das übliche Internet aufrufst, greift dein Computer direkt auf den Server zu, der die besuchte Webseite hostet. In einem „Zwiebelnetzwerk“, ist dieser direkte Zuriff unterbrochen und die Daten werden zunächst über  mehrere Verbindungsketten umgeleitet, ehe sie das endgültige Ziel erreichen. 

Anders ausgedrückt wird die Kommunikation  im Netzwerk registriert, aber das Transportmedium wird daran gehindert herauszufinden, wer der Urheber dieser Kommunikation ist. 

 

Wer nutzt das Darknet?

Es ist wahrscheinlich nicht überraschend, dass die Struktur des „Onion Networks“ des Darknets ursprünglich von der US Navy entwickelt. 

Militär- und Regierungsinstiutionen sowie Strafverfolgungsbehörden gehören nach wie vor zu den Hauptnutzern des „versteckten Internets“. 

Denn im normalen Internetverkehr kann deinen Standort definiert werden, und auch wenn deine Kommunikation gut verschlüsselt ist, können Menschen leicht sehen, wer mit wem kommuniziert und oft auch wo sich beide Seiten befinden. 

Für Soldaten, Politiker und ähnliche Personengruppen bedeutet dies ein nicht annehmbares Sicherheitsrisiko.

Wie du dir vorstellen kannst, ist das Darknet auch bei Journalisten und Bloggern beliebt, vor allem wenn in ihren Heimatländern Zensur und politische Unterdrückung in allen Bereichen zur Tagesordnung gehört. 

Aktivisten und Revolutionäre nutzen das Darknet, um sich zu organisieren und keine Angst haben zu müssen, dass sie ihre Position gegenüber der gegnerischen Regierungen preisgeben. 

Natürlich bedeutet dies gleichzeitig, dass Terroristen das Netz aus den gleichen Beweggründen nutzen, ebenso wie die bekanntesten Nutzer- die (Cyper-) Kriminellen.

 

Zugang zum Darknet

Ins versteckte Internet einzutauchen ist erstaunlich einfach. Der bekannteste Weg ist über einen TOR („The Online Router“)

Obwohl Technikfreaks verschiedene Möglichkeiten haben, ein TOR zu konfigurieren und zu nutzen, kann es auch mit der Installation eines neuen Browsers funktionieren. 

Zwei Klicks auf der TOR Webseite und fertig- der Weg ins Darknet steht offen. Dieser Browser basiert auf dem Open-Source Code von Firefox. Durch den ähnlichen Aufbau, kann jeder, der schon einmal Firefox als Browser genutzt hat, gut umgehen. Viele User fügen noch ein weiteres Schutzschild hinzu, indem sie sich über einen VPN mit dem TOR verbinden. 

Dadurch erreichen sie, dass niemand sieht, dass sie einen TOR benutzen.

 

Widersprüche

Auf gewisse Weis ist das Darkweb ein sehr idealistischer Ort. Dort stößt man auf viele politische Schriften, vor allem mit liberalen, anarchistischen und Verschwörungstheorien, aber auch Mainstream-Ideen.

Die Vorstellung, dass Informationen für alle kostenlos und verfügbar sein sollte, scheint dem Darknet sehr am Herzen zu liegen, ebenso die Vorstellungen, dass Regierungen und große Unternehmen, diese Freiheit bedrohen.

Experten für Webseitensicherheit und kriminelle Hacker sind in den gleichen Foren und diskutieren über ihr gemeinsames Interesse an Computersicherheit.

Wichtiger Hinweis 

Wie sich herausgestellt hat, kommt jeder ganz leicht ins verstecke Internet. Aber wenn du dich auf Erkundungstour begibst, solltest du sehr vorsichtig sein. Es gibt sehr viele  dubiose und grenzwertige Inhalte, sowie eine Reihe von (Cyper-)Kriminellen. Du solltest keine Links anklicken, ohne zuvor genau zu überlegen, wohin sie führen könnten, was du sehen und wen du treffen könntest, denn ehe du dir dessen bewusst wirst, bist du im Netz des Darkwebs gefangen. 


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